IAIDO - die Kunst, das Schwert blitzschnell zu ziehen, geht zurück auf die Schwertkampfschulen der japanischen Samurai. Im Laufe der Jahrhunderte Verloren diese Übungen allerdings ihren kriegerischen Zweck. Statt Waffe im Kampf wurde das Schwert zu einem spirituellen Instrument der Kontrolle und Ausbildung des Selbst. Ziel des Iaido- Übens ist es, aus allen Positionen und Bewegungen heraus das Schwert zu ziehen und zu schneiden. Geübt wird dies in der Form exakt Vorgeschriebener Bewegungsabläufe (sog. Kata), die inhaltlich einem Schwertkampf entsprechen.
      
      Iai besteht aus zwei Wörtern:
      
I 
       - "Ganz bewusst da sein" oder "Sich bewusst an einer Stelle
      befinden"
      
AI 
      (Au) - " entsprechen" oder "Das Schwert herausziehen und
      schneiden."
      
      Andere Bezeichnungen für Iaido sind auch "Batto - Jutsu", "Bakken",
      "Mukiai", "Zaai", "Saya no Uchi", "Riho" usw. in den jeweils
      verschiedenen Ryu - ha.
      
      Ryu - ha ist der Sammelbergiff für eine Stilrichtung.
      
      Do ist der Weg, den man mit seiner jeweiligen Kunst zur
      Perfektionierung seines Charakters beschreitet.
      
      Das Wort "Iai" hängt eng zusammen mit "Tachiai". Tachiai ist eine
      Kendo - Bewegung. Die Iai - Bewegung kommt vor der
      Tachiai-Bewegung, d.h. man zieht das Schwert mit einer Iai -
      Bewegung heraus und kämpft dann mit einer Kendo - Bewegung
      weiter. Aber es ist schwierig, deutlich "Iai" und "Tachiai" voneinander
      abzugrenzen. "Tachiai" übt man mit einem Bambus-Schwert oder
      Bokken (Holzimitation eines richtigen Schwertes). "Iai" übt man ab 5.
      Dan mit dem Shinken (scharfes Schwert). Mit Tachiai sind die
      Partnerübungen gemeint, die man wiederrum ab 7. Dan mit dem
      Shinken übt. Die Begriffe Kumiken oder Kenjitsu sind ebenfalls
      gebräuchlich.
      
      Der Schwertkämpfer sollte durch den Umgang mit dem japanischen
      Schwert alle Aspekte dieser Kunst erlernen, damit er sich im Sitzen,
      Stehen oder Gehen, zu jeder Zeit und an jedem Ort, erfolgreich
      bewegen kann. Das Ziel des Iaido ist es durch Training einen
      schlichten und gesunden Geist zu entwickeln, um schließlich seinen
      Charakter so zu vervollkommnen, dass er sich in jeder Situation
      angemessen verhält.
      
      Yuichi Mizoi, 6. Dan
      




