Renge Ryu Iaido ist eine authentische Kampfkunst der Samurai. Diese wurde nach jahrelangen intensivsten Studien gegründet und wird seitdem vom Meister "auf traditionelle Weise" an seine Schüler weitergegeben. Renge Ryu Iaido ist ein "schneidendes Iai" und alle Techniken müssen in der Anwendung sowohl schneiden können, als auch im Kampf effektiv sein.
Wörtliche Bedeutung
RENGE ist die Lotos-Blume [mehr...]
RYU ist ein Familienname und bezeichnet eine Kampfschule oder einen Kampfstil.
Renge Ryu Iaido heute
Im Juni des Jahres 2010 wurde das Renge-Ryu Iaido vor einem internationalen Gremium in Rheinfelden durch eine mehrstündige Darbietung vorgestellt, sowie von diesem anerkannt und ausgezeichnet.
Nach der Vorstellung und praktischen Einführung dieses Stils musste das Wissen um die im Mittelalter in Japan entstandene Kampfkunst vor einem hochrangigen 10-köpfigen Ausschuss bewiesen werden. Dieses Gremium bestand ausschließlich aus internationalen Großmeistern, welche selbst Träger des 7. bis 10. Dans sind.
Wir möchten im Renge Ryu Iaido wieder auf das Wesentliche im Iaido zurückkommen. Das heißt, die Katas müssen wieder mehr Beachtung in der Anwendung finden. Die Katas sollten nicht nur gezeigt werden als aneinandergesetzte Bewegungen. Vielmehr muss der Iaidoka jede Bewegung und jedes Tun bewusst ausüben und für alles eine Begründung haben. Der Iaidoka muss jede Kata in der Anwendung mit einem Partner schildern und zeigen können.
Details
Training
Das Renge Ryu Iaido-Training besteht hauptsächlich aus Kata ("Form" bzw. Bewegungsablauf) und Kumitachi (Partnerübung mit dem Schwert). Das Training findet in ruhiger und respektvoller Atmosphäre statt.
Kata
Der Schüler wird Schritt für Schritt in die Kata eingeführt, wobei nicht nur einfach die Bewegung gezeigt, sondern auch der Grund und die Situation zur jeweiligen Kata erklärt wird. Das Wissen zur Situation ist von zentraler Bedeutung, denn nur das wird letztendlich zur Vollendung und zum Erfolg führen. Wenn das Wissen und das Können der Solo-Kata gefestigt ist, wird die jeweilige Kata in eine Partner-Kata erweitert und in ihrer direkten Anwendung mit einem Trainingspartner vervollständigt.
Mit dem Training erkennt der Schüler, dass in der Anwendbarkeit der Anspruch, das Ziel und der Effekt liegen muss. Ist der Iaidoka in der Lage diese Erkenntnis Stück für Stück in seinen Alltag zu übertragen, kann er damit über das körperliche Training hinaus an einem Fundament für ein glückliches und erfolgreiches Leben arbeiten. Wer die Kata beständig übt, geht dabei nicht nur die festgelegten Schritte mit dem Schwert durch, sondern wird auch Verständnis für die jeweilige Form und Situation erlangen. Nachdem bzw. während der Schüler die ersten Basistechniken trainiert, wird er in der ersten Kata unterrichtet. Je nach Grad des Schülers oder auch Meisters, erlernt er neue sitzende und stehende Katas oder später auch die Katas aus dem Lauf.
Kumitachi
Die Partnerübung mit dem Schwert wird Kumitachi genannt. Neben der Kata gehört Kumitachi zum Training. Zum Einsatz kommt hier fast immer das Holzschwert (Bokken), mit dem die Iaidoka Angriffe, Abwehr und Gegenangriffe üben. Hierbei sollte allerdings das Messer (Tanto) und auch der Stock (Jo) nicht unerwähnt bleiben, sowie Übungen, die einseitig waffenlos sind. Nicht immer erfolgt ein finaler Schnitt, denn letztendlich galt es auch dem Leben als solches Respekt zu erweisen und dies galt und gilt als große Geste. Neben den Angriff-, Abwehr und Gegenangrifftechniken werden durch das Kumitachi auch die Distanz zum Gegner und der Zeitpunkt der Reaktion auf einen Angriff, die natürlich kampfentscheidende Elemente sind, trainiert. Beim Kumitachi werden festgelegte Bewegungsabläufe ausgeübt, bei denen ein Trainingspartner die Rolle des Angreifers (Uchitachi) und der andere die Rolle des Verteidigers (Uketachi) übernimmt. Jeder Bewegungsablauf fängt mit einem Zeichen des Verteidigers an, welches signalisiert, dass er bereit und konzentriert ist. Das Kumitachi wird in keiner Weise als Kampf gegeneinander, sondern als gemeinsame Partnerübung angesehen, die von beiden Beteiligten zum gemeinsamen Erfolg geführt werden will. Daher kommt es, dass die erfahrenen Iaidoka vorerst die Rolle des meist verlierenden Angreifers (Uchidachi) einnehmen, um die Situation besser und sicherer zu steuern.
Das Katana
Das Katana (Langschwert), die Seele eines Samurai, erhält einen Sonderstatus, noch vor dem Speer und dem Bogen. Will man Bushido (Kodex moralischer Grundsätze der Samurai) verstehen, muss man das geschliffene, scharfe Schwert als mehr denn nur als Waffe betrachten. Es ist das Statussymbol eines Samurai, sein wertvollster Besitz und es spiegelt seinen Träger wider und ist mit ihm verbunden. Die vielen Zeremonien, der rituelle Umgang mit dem Katana - viele der alten Traditionen werden weitergetragen.
Bushido
Bushido ist immer noch ein lebendiger Weg, auch wenn unsere Schlachten heute anders aussehen als im Japan das 16. Jahrhunderts. So gibt es vieles, das wir von den Bushi lernen und auch auf unser modernes Leben anwenden können: Der Respekt vor uns, unserem Körper und unseren Mitmenschen. Unerschrocken den Herausforderungen, die auf uns warten, entgegentreten, bereit sie zu meistern. Auch in unserer Welt ist es wichtig vorbereitet zu sein, so ist es auch für uns wichtig vor wichtigen Begegnungen über das Gegenüber nachzudenken und so seinen Weg mit Selbstbewusstsein und Höflichkeit zu finden, der solche Begegnungen zu einem positiven Abschluss bringt.